Morgen erscheint das neue Buch von Miyabi Kawai!
Ein gesundes und positives Verhältnis zu seinem Körper aufzubauen, ist gar nicht so leicht. Auch Miyabi Kawai weiß um die Schwierigkeiten rund um das Thema Selbstliebe. In ihrem Buch „Dem Meer ist es egal, ob du eine Bikinifigur hast“ nimmt sie uns mit auf ihre persönliche Reise und zeigt mit viel Charme und Humor wie wichtig ein gutes Selbstwertgefühl ist, insbesondere in Zeiten von Instagram und Co.
Anlässlich Miyabis Buchveröffentlichung haben wir ihr 10 Fragen zum Buch, ihrer Meinung zum Thema #selflove und ihren Zukunftsplänen gestellt:
The Curvy Magazine: Wann und wie hast du gemerkt, dass Selbstliebe der Weg zum wahren Glück ist? Gab es ein einschneidendes Erlebnis?
Miyabi: Ich glaube, es war kein einzelnes Erlebnis. Ich bin es einfach irgendwann leid gewesen, mich zu kritisieren und in einzelne Zonen einzuteilen, die es dann zu optimieren gilt. Ich habe festgestellt, dass ich mich eigentlich ganz gut finde und Veränderung aus Selbstliebe heraus sehr viel mehr Freude macht. Zu erkennen, dass mein Leben so viel reicher ist, wenn ich mich mit mir selber wohlfühle, anstatt zu denken, dass sich erst irgendetwas ins Positive verändern wird, wenn ich mich an eine Norm anpasse. Das ist so frustrierend und ermüdend. Aus Selbstliebe heraus zu handeln und sich anzunehmen ist so viel befriedigender. Der Weg mag nicht leicht sein, nachdem man uns ein Leben lang eingetrichtert hat, wir würden nicht genügen, aber er ist es wert. Und er funktioniert, man wird schon auf der Reise immer glücklicher.
Woher nimmst du die Motivation und Inspiration das Thema Selbstliebe und Body Positivity mit so viel Humor und Charme anzugehen?
Miyabi: Ich nehme mich nicht allzu ernst, das hilft. Das bedeutet aber nicht, dass ich mich nicht wichtig nehme. Darin besteht ein Unterschied. Wir haben alle unsere Päckchen zu tragen, einige sind schwerer als andere, aber ständige Betroffenheit bringt uns nicht weiter. Vielleicht klingt das sehr pragmatisch, aber ich glaube, um zu heilen, müssen wir Frieden schließen, selbst wenn wir mit manchem noch nicht abschließen können. Für uns selbst. Und ein glücklicheres Leben im Hier und Jetzt. Und Humor ist dabei wirklich eine riesen Hilfe.
Wie bist du auf den Titel deines Buches gekommen?
Miyabi: Ich wollte einen Titel, der versinnbildlicht, wie absurd unsere Jagd nach einem optimierten Ich ist. Für wen machen wir das? Für wen hungern und trainieren wir uns zur Bikinifigur? Dem Meer ist das egal. Der Strand ist kein Laufsteg, die Meinung anderer zählt nicht, unser Selbstbild ist ausschlaggebend.
Im Buch erzähle ich, wie ich mir den Strand zurückerobert habe. Und damit habe ich auch mich zurückerobert. Und die Dinge wieder zu genießen, die wirklich zählen.
Für alle Plus-Size Ladies, die auf ihrer Reise noch nicht so weit sind wie du, welche Tipps hast du für einen entspannten und möglichst sorgenfreien Tag am Strand?
Miyabi: Macht euch keinen unnötigen Druck. Dem Meer ist es egal, ob Ihr eine Bikinifigur habt, euch sollte es auch nicht kümmern. Überlegt, vor welcher Meinung Ihr eigentlich solch eine Angst habt. Die von Fremden?
Euch mit euch selbst wohler zu fühlen, geht aber definitiv besser in einem Outfit, in dem Ihr euch gut fühlt. Dabei sind Trends weniger entscheidend, als ein Schnitt, der euren Bodytype unterstützt. Und auch wenn Ihr euch bitte nicht verhüllen sollt, ein zarter Kimono oder Häkelüberwurf kann stylisch sein und euch gleichzeitig etwas Sicherheit geben.
Siehst du dich als Vorbild für Frauen, die mit ihrem Selbstwertgefühl kämpfen?
Miyabi: Ich sehe mich eher als Schwester im Geiste. Ich sage niemandem, wie sie es machen sollen, mehr Selbstwertgefühl aufzubauen, das kann ich gar nicht. Ich erzähle von meiner Reise dahin, und hoffe, dass sich einige vielleicht darin wiederfinden oder inspiriert werden, auch auf diese Reise zu gehen.
Hashtag #Selflove? Wie stehst du dazu? Findest du Bilder mit diesem Hashtag strahlen tatsächlich positivere Vibes aus?
Miyabi: Der Hashtag #selflove wird mittlerweile für alles möglich eingesetzt, der Begriff ist Trend geworden. Das ist einerseits gut, weil die Aufmerksamkeit auf ein so wichtiges Thema erhöht ist, aber gleichzeitig wird der Begriff, gerade als Hashtag, damit verwässert. Fitnessmodels, Müsliriegel, Reiseunternehmen, Shampoohersteller usw. interpretieren #selflove für sich um, das Wort ist längst kommerzialisiert. Umso wichtiger ist es da, sich mit der Bedeutung wahrer Selbstliebe auseinanderzusetzen, die nichts mit einem Fitnessprogramm oder glänzendem Haar zu tun hat.
Was erhoffst du dir für die Leser und Leserinnen deines Buches?
Miyabi: Ich erhoffe mir, dass man beim Lesen meines Buchs viel schmunzelt, auch mal lacht und vielleicht den einen oder anderen Gedanken mal für sich weiterdenkt.
Sowohl Selbstliebe als auch Body Positivity sind für viele erstmal recht abstrakte Begriffe. Den Weg dahin als Rezeptbuch gibt es meiner Meinung nach nicht. Viele Frauen empfinden die Aufforderung, sich selbst zu lieben sogar als erneuten Druck, grade nach Jahren des Struggles mit sich selbst. Mein Buch soll niemandem sagen, wie man es hinkriegt, sich selbst zu lieben und dabei alles „richtig“ zu machen. Ich weiß selbst nicht, wie das geht. Aber von meiner Reise zu erzählen, hilft vielleicht einigen, sich etwas zu entspannen. Und das ist tatsächlich der erste Schritt auf dieser Reise: Loszulassen.
Welche Projekte stehen in Zukunft auf deiner Liste? Auf was können wir uns freuen?
Miyabi: Ich habe noch sehr viel zum Thema Selbstliebe zu erzählen, ich freue mich jetzt nach der Veröffentlichung meines Buchs auf die Lesereise und die vielen Begegnungen mit tollen Frauen und ihren Geschichten dazu. Weitere Workshops werden folgen. Und vielleicht noch ein weiteres Buch…? 😉
Außerdem kommen in diesem Jahr noch zwei weitere Kollektionen von mir in Kooperation mit Sheego heraus. Es wird modisch und festlich!
Stylistin, Kostümbildnerin, Modedesignerin, Buchautorin… Was macht dir an deinen Jobs am meisten Spaß?
Miyabi: Ich liebe die Vielfalt und Abwechslung, das kreative Arbeiten und den Austausch mit Menschen. Alle Jobs stellen mich vor unterschiedliche Herausforderungen und werden niemals langweilig, ich bin sehr dankbar und demütig, dass ich dies alles machen darf.
Für welche 3 Dinge in deinem Leben bist du am dankbarsten?
Miyabi: Für die Lektionen aus der Vergangenheit, für das Abenteuer des Hier und Jetzt und die Verheißungen der Zukunft.