Kein Garten, aber trotzdem Lust zu gärtnern?
Gärtnern ist im Trend, vor allem zu Hause, auf dem Balkon oder im Mini-Vorgarten. Kräuter, Erdbeeren und Tomaten finden Platz in kleinen Töpfen oder Gestellen und bereichern den Lunch. Be green, be a gardener!
Auf wenige Dinge kann man so stolz sein, wie auf eine saftige Erdbeere aus eigener Produktion vom Fensterbrett. Das Urban Gardening, das „urbane Gärtnern“, erobert Studentenbuden und Familienbalkone. Der private Garten auf kleinem Raum kommt aus den USA und hat die Welt erobert. Die Fans gehören zu einer jungen, kreativen Community mit politischem und ökologischem Bewusstsein, das international verbindet.
Die neue Gartenkultur hat das Ziel, das Verhältnis zwischen Mensch, Natur und Vertrieb neu aufzurollen und bewusst zu machen. So gibt es leidenschaftliche Urban Gardener, die städtische Flächen wie Parkplätze, brachliegendes Gelände und Hinterhöfe nutzen, um die Natur mehr oder weniger legal zurück in die Stadt zu holen.
Die meisten Urban Gardener sind jedoch fasziniert von der Idee, die eigenen Möglichkeiten zu Hause auch auf kleinstem Raum zu nutzen. Allein oder zusammen mit Freunden und Nachbarn entstehen Anbauflächen, die jeden Zentimeter in ein grünes Paradies verwandeln. Neben der Freude über den Ertrag entsteht daraus auch eine Gemeinschaft von Gärtnern, die voneinander profitieren und sich gegenseitig Tipps geben. Produziert wird meist umweltschonend und insektenfreundlich, dabei steht der Spaß am Experiment im Vordergrund. Besonders beliebt ist der Anbau von Salat, Tomaten, Mini-Paprika, Zucchini, Kräuter und Erdbeeren, für die allesamt kein großes Expertenwissen nötig ist. Mit etwas Glück, der richtigen Erde, Sonne, Wind und Wasser gelingt die Eigenproduktion.
Dabei ist Kreativität, Fantasie und etwas Know-How in Sachen DIY nötig, um auch kleinste Flächen optimal zu nutzen.
Hier kommen fünf Tipps, wie man aus wenig Platz einen bezaubernden Garten macht.
Wandregale oder kleine Körbe, die man mit Seilen übereinander hängt, sind auch in geschlossenen Räumen ein perfektes Zuhause für grüne Mitbewohner. Genügend Licht und die richtige Menge an Wasser vorausgesetzt. Wer es bequemer mag, kann auch Pflanzkisten mit Anleitung, Erde und Samen im Internet bestellen.
Für einen kleinen Balkon eignen sich Pflanzgestelle speziell für Kräuter und Salate. Sie wachsen über mehrere Ebenen und sind leicht und schnell zu gießen. Im Winter kann man die Gestelle einfach zusammenklappen und verstauen.
Bei der Wahl der Pflanzen sollte man sich in einer Gärtnerei beraten lassen. Vorher den Platz ausmessen und die Dauer der Sonneneinstrahlung notieren. Falls man sich für Gemüse entscheidet, sind Salate und Salatrauken besonders geeignet, da die Aufzucht und Pflege relativ einfach sind, die Erntezeit lange dauert und es schnelle Resultate gibt. Auch Erdbeeren und Paprika sind für Anfänger geeignet.
Für die meisten Pflanzen reicht normale Gartenerde von guter Qualität. Sie sollte in der Hand locker zerfallen und beim Gießen nicht zu einer schlammigen Masse verklumpen. Ein Set mit Mini-Gartengeräten hilft beim Auflockern und Verteilen. Falls man ökologisch anbauen möchte, kann man biologischen Dünger verwenden, der das Wachstum und den Ertrag oder die Blüten unterstützt. Tatsächlich hilft auch einmal im Monat etwas Kaffeesatz in der Erde. Kamillentee bekämpft Pilze und Wurzelfäule.
Wer ganz wenig Platz hat, kann in einem Topf an der Balkonwand zwei verschiedene Pflanzen großziehen. Oben setzt man Kräuter ein und unten lässt man aus der Öffnung Tomaten herausschauen. Die Tomaten sollen sogar den Geschmack der Kräuter annehmen. Blumentreppen und sogenannte Pflanztaschen zum Aufhängen sparen viel Platz und lassen einen Garten in der Vertikalen entstehen. Für die DIY-Fans sind Paletten wunderbar wandelbar. Einfach zerlegen und zu einem Gestell neu zusammensetzen. Ein grüner Daumen hilft natürlich auch!